Zukunft braucht Technologie und die besten Köpfe

Forschung, Technologie und Innovation sind Wachstumsmotoren und stärken die Wettbewerbsfähigkeit und Krisenfestigkeit von Unternehmen. Dafür braucht es nicht nur die richtigen Technologien, sondern auch qualifizierte Fachkräfte.

Forschung und innovative Technologiensind der Garant für einen starken Wirtschaftsstandort Österreich. Ihre Bedeutung für die Industrie und ihre Auswirkungenauf Wohlstand und Fortschrittstanden im Zentrum des Auftakts derTechnologiegespräche des Forums Alpbach.

„Unternehmen mit hohem Digitalisierungsgrad sind produktiver, können höhere Umsatzsteigerungenerzielen und ziehen mehr Talente an. Zudem – und das zeigt sich insbesondere in Krisenzeiten – verfügenTechnologie-Frontrunner über eine höhere Resilienz gegenüber Nachzüglern“, bilanziert IV-Generalsekretär Christoph Neumayer. Digitalisierung birgt laut Studien ein Potential von jährlich knapp 20.000 zusätzlichenArbeitsplätzen sowie von bis zu 3,6 Mrd. Euro an zusätzlichem BIP-Wachstum pro Jahr.

Bildungsinitiative “MINT-Regionen” startet

Gerade im hochqualifizierten MINT-Bereichspüren Unternehmen allerdings denanhaltenden Fachkräftemangel. Drei vonvier Industrieunternehmen leiden seit Jahrenunter Personalengpässen in IT, Technik ,Produktion und F&E – und das in Krisenzeiten.In Summe konnte zuletzt jeder sechste bis siebente hochqualifizierte MINT-Job nicht besetzt werden. Knapp 50.000 offene Stellen sind im produzierenden Bereich ausgeschrieben, viele davon im MINT-Bereich, was einer Vervierfachung innerhalb von zehn Jahren entspricht „In Österreich ist mehr strategische Koordinationbei MINT-Aktivitäten nötig“, so IV-Präsident Georg Knill. Das unter Federführungdes Bildungsressorts in Kooperationmit der Industriellenvereinigung, der MINTality-Stiftung, dem OeAD und der aws gestartete Leuchtturmprojekt „MINT-Regionen“ soll deshalb österreichweit eine Vernetzungder Akteure bewirken und den Impact derEinzelinitiativen im „Land der 1000 MINT Initiativen“erhöhen. Die Vision der Industrieist ein durchgängiges MINT-Angebot entlangder gesamten Bildungskette – ähnlicheinem „roten Faden“, durch den jedes Kindkontinuierlich mit MINT in Kontakt kommt, in Kindergarten, Schule, Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Unternehmen oder bei privaten Initiativen.

20 Prozent mehr MINT-Graduierte

Ein Fokus der IV-Aktivitäten liegt aufMädchen und Frauen: Die neue MINTality-Stiftung der Industrie-Familie solldie Kräfte bündeln und mehr Mädchenfür MINT begeistern. IV-Präsident Knill:„In Wahrheit steht MINT für ein Lebensgefühl.Für Neugier, Freude, Kreativität,eine dem Leben zugewandte, positiveGrundhaltung. Wer im Innovationsbereicharbeitet, trägt die Hoffnung in sich, dieMenschheit weiterzubringen.“In Österreich arbeiten derzeit über 330.000 hoch qualifizierte Personen (Matura/Hochschule) in MINT-Berufen, davon 40% allein im produzierenden Bereich.

MINT-Fakten auf einen Blick
  • In Österreich arbeiten derzeit über 330.000 hoch qualifizierte Personen (Matura/Hochschule) in MINT-Berufen, davon 40% allein im produzierenden Bereich.

  • Im F&E-Bereich sind derzeit 144.000 Personen in Österreich aktiv, was einer Steigerung von 49% in zehn Jahren entspricht.

  • Bis 2030 werden in der EU zwei Mio. zusätzliche MINT-Jobs für hoch Qualifizierte prognostiziert. In Österreich werden im MINT-Kernbereich (Physiker, Chemiker, Ingenieure, Softwareentwicklung etc.) 55.000 zusätzliche hochqualifizierte MINTJobs sowie 29.000 im IKT-Bereich bis 2025 erwartet. 

  • Der Frauenanteil bei Graduierten in Informatik liegt bei 16 Prozent im Maschinenbau bei fünf Prozent. Aktuell sind weniger als ein Viertel der hoch qualifizierten MINT-Jobs von Frauen besetzt.