Das aktuelle IV-Konjunkturbaro-meter spricht eine klare Sprache: Der Mittelwert aus den Beurteilungen der gegenwärti-gen Geschäftslage und der Geschäftslage in sechs Monaten halbiert sich vor dem Hintergrund der erheblich verdüs-terten Konjunkturaussichten von 40,1 auf 19,4 Punkte. Nur noch jedes neunte Industrieunternehmen erwartet im kommenden Halbjahr einen günstigen Geschäftsverlauf, jedes Dritte hingegen eine zum Teil erheb-liche Verschlechterung.
Konjunkturell liegt somit ein schwieriges Jahr vor der österreichischen Produktions-wirtschaft. Darauf muss – neben vielen anderen Maßnahmen – vor allem mit zwei strategischen Ansätzen reagiert werden:
Nachdem ein wirtschaftliches Szenario der Stagnation nicht auszuschließen ist, brauchen wir insgesamt einen smarten wirt-schaftspolitischen Kurs, um eine Rezession zu verhindern. Dieser Kurs verzichtet auf willkürliche Eingriffe in die Marktwirtschaft. Die Ankündigung, Gewinne der Energie-unternehmen abzuschöpfen, hat dem österreichischen Kapitalmarkt geschadet, öffentliches Eigentum vernichtet und gefährdet den raschen Ausbau der Erneuer-baren Energien und hemmt damit das Sinken der Strompreise. Umso mehr gilt es bei sensiblen wirtschafts-politischen Entscheidungen, kühlen Kopf zu bewahren, mit Augenmaß vorzugehen und die umfassende Expertise aus der Industrie und Wirtschaft als Grundlage heranzuzie-hen. Genau das macht in fordernden Zeiten den entscheidenden Unterschied.