„Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans“ 2019 an Daniel Kehlmann

Übergabe des mit 15.000 Euro dotierten Anton-Wildgans-Preises im Mai 2019 im Haus der Industrie

Der Schriftsteller Daniel Kehlmann erhält den von der österreichischen Industrie gestifteten „Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans“ 2019. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird bereits seit 1962 von einer unabhängigen Jury vergeben, im Mai 2019 wird er vom Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, im Wiener Haus der Industrie überreicht. Die Jury begründet die Auswahl Daniel Kehlmanns für die diesjährige Auszeichnung wie folgt: „Daniel Kehlmann, ein Meister der Erzählung, öffnet nicht nur, wenn er historisierende Stoffe wählt, Tore hinter das Augenscheinliche jeder Handlung. Stilsicher verwebt er Texte zu intellektuellen und sinnlichen Leseerfahrungen, bricht die Oberfläche der Wahrnehmung immer wieder auf, entfaltet mit großer Kunstfertigkeit die Magie hinter der Geschichte. Die Texte, auch wenn sie von Vergangenem berichten, adressieren immer auch unseren Umgang damit und den roten Faden der Erfahrungen vom Damals ins Jetzt.“

„Daniel Kehlmann, ein Meister der Erzählung, öffnet nicht nur, wenn er historisierende Stoffe wählt, Tore hinter das Augenscheinliche jeder Handlung."

Daniel Kehlmann, geboren am 13. Jänner 1975 in München, studierte an der Universität Wien Philosophie und Germanistik. Danach als Dozent für Poetik in Mainz, Wiesbaden und Göttingen tätig, erschien 1997 sein erster Roman "Beerholms Vorstellung". Zahlreiche weitere Werke und internationale Bucherfolge wie "Ich und Kaminski", „Die Vermessung der Welt" oder zuletzt 2017 „Tyll“ folgten, für die der Autor u.a. mit dem Candide-Preis, dem Preis der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Doderer-Preis, dem Kleist-Preis 2006 sowie zuletzt dem WELT-Literaturpreis 2007 ausgezeichnet wurde.

Die unabhängige Jury des „Literaturpreises der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans“ setzt sich aus Prof. Marianne Gruber (Ehrenpräsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Literatur), Univ.-Prof. Dr. Johann Holzner (vorm. Leiter des Brenner-Archivs an der Universität Innsbruck) und Barbara Neuwirth (Schriftstellerin) zusammen. Der Preis wird auf Vorschlag der unabhängigen Jury einem Schriftsteller oder einer Schriftstellerin der jüngeren oder mittleren Generation mit österreichischer Staatsbürgerschaft verliehen, „dessen oder deren Werk von hervorragender Relevanz für die literarische und gesellschaftliche Korrelation unserer Zeit ist.“ Er gehört zu den renommiertesten österreichischen Literaturpreisen. Unter den Preisträgerinnen und Preisträgern befinden sich eine Reihe von prominenten Autorinnen und Autoren der Zweiten Republik wie Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Michael Köhlmeier, Arno Geiger, Sabine Gruber, Olga Flor, Norbert Gstrein, Robert Seethaler, Erich Hackl, Margit Schreiner und Sabine Scholl.