Industrie: Strategie nach Ende der Verschärfungen gibt notwendige Perspektive

IV-Präs. Knill: Produktion muss aufrecht bleiben – Testungen in Betrieben anrechnen – Entscheidende Maßnahmen, um künftige Lockdowns zu verhindern

„Die Entscheidung der Bundesregierung für die neuerliche Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise sind für Industrie und Wirtschaft mehr als schmerzhaft. Wichtig ist, dass die Produktion aufrecht bleibt und das Land am Laufen halten kann. Ein dringend notwendiges Signal ist zudem die Ankündigung, künftig verstärkt und nachhaltig auf Teststrategien zu setzen“, betonte Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), zu den heutigen Aussagen der Bundesregierung. Die Möglichkeit, durch eine Testung die Corona-Beschränkungen zu verringern, sei der richtige Ansatz – wenn die Strategie umsichtig und mit allen digitalen Möglichkeiten umgesetzt werde.

„Die in den Betrieben durchgeführten Testungen müssen Teil einer nationalen Teststrategie sein und sollen somit bei den öffentlichen Massentestungen entsprechend berücksichtigt werden. Das folgt einer Empfehlung der Industrie und ist ein Gebot der Effizienz“, so Knill, der auf den massiven Aufwand hinwies, den Unternehmen in der Industrie und den mit ihr verbundenen Sektoren für Sicherheit, Schutz und Gesundheit ihrer Beschäftigten betreiben. Demnach sei alleine bis Dezember rund jede und jeder dritte Beschäftigte in der Industrie freiwillig getestet worden, mehr als 50 Mio. Euro hätten die Unternehmen dafür aufgewendet.

„Wer sich testen lässt, hilft dabei, andere zu schützen und künftige Lockdowns zu verhindern“, erklärte der IV-Präsident. Daher appelliere die Industrie an die Bevölkerung, die Angebote für COVID-Testungen im Jänner wahrzunehmen.

Erneuter Wechsel in Distance Learning bedauerlich

Dass entgegen der ursprünglichen Ankündigung das Distance Learning nicht am 11. sondern erst am 18. Jänner sein Ende finden soll, sei bedauerlich. Schülerinnen und Schüler der Oberstufen hätten bisher kaum Präsenzunterricht gehabt und vor allem im Pflichtschulbereich sei mit einer weiteren Zunahme der Bildungsdefizite zu rechnen. „Das regelmäßige Schließen der Wirtschaft und Schulen kann und darf nicht länger Mittel der Wahl für den Kampf gegen die Corona-Pandemie sein. Damit verbauen wir uns langfristig jegliche Zukunftschance“, betonte Knill. Dementsprechend müssten die nächsten Tage und Wochen auch genutzt werden, um neben den Massentests das Contact Tracing zu verbessern und den Einsatz digitaler Möglichkeiten zu forcieren.