Umfrage: Jedes zweite Industrieunternehmen ermöglicht Beschäftigten freiwillige Coronatest

IV-Präs. Knill/IV-Chefökonom Helmenstein: Industrie wendet bisher mehr als 50 Mio. Euro für Tests auf – Fast jeder dritte Beschäftigte bereits getestet – Appell, an Massentestungen teilzunehmen

„Wir unterstützen die Möglichkeit für freiwillige Massentestungen und appellieren an die Menschen in den Bundesländern in den kommenden Tagen und Wochen, an diesen möglichst zahlreich teilzunehmen“, betonte der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Georg Knill, am heutigen Mittwoch. Wie aus einer aktuellen Blitz-Umfrage der IV hervorgeht, sind die Unternehmen in der österreichischen Industrie bei COVID-Testungen schon jetzt Vorreiter. Demnach ermöglicht und finanziert mehr als jeder zweite Betrieb (54%) seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern COVID-19-Testungen – entweder im Betrieb, im Labor oder bei anderen Anbietern.

Massiver Aufwand für Schutz der Beschäftigten

„Die Unternehmen in der Industrie betreiben einen massiven Aufwand für Sicherheit, Schutz und Gesundheit ihrer Beschäftigten. Damit unterstützen sie die öffentlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie maßgeblich“, so Knill. Fast jeder dritte Beschäftigte (31%) in der Industrie wurde bereits freiwillig getestet – das sind beinahe 315.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 1,02 Mio. Arbeitskräfte in den heimischen Produktionsunternehmen.

Unterschiedliche Teststrategien in Unternehmen

Die Anstrengungen der Betriebe für ihre Beschäftigten sind neben dem Zeitaufwand auch mit hohen finanziellen Kosten verbunden. Im Durchschnitt hat ein Industrieunternehmen bisher mehr als 20.000 Euro für die Testungen des Personals bezahlt. „Das bedeutet, dass die österreichische Industrie bisher insgesamt mehr als 50 Mio. Euro aufgewendet hat, um die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu testen“, erklärt IV-Chefökonom Christian Helmenstein. Dabei setzen die Unternehmen mit ihrer Innovationskraft und ihren unternehmerischen Fähigkeiten auf unterschiedliche Teststrategien: Von wöchentlichen Testungen für Mitarbeiter kritischer Produktionsbereiche über den Einsatz mobiler Teams und eigenständigem Contact Tracing bis zum Einsatz eigens entwickelter Antigen-Tests. Eine Vielzahl an Unternehmen testet auch K2-Kontaktpersonen.

Verkürzung der Quarantänezeiten, „Freitestungen“ für Schlüsselpersonal ermöglichen

Knill: „Effizient, innovativ und lösungsorientiert zeigt die Industrie, wie große Herausforderungen bewältigt werden können. Um den gesundheitlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schaden in den kommenden Monaten möglichst gering zu halten, benötigen wir eine Corona-Strategie mit strategischen Massentests und einem effizienten wie effektiven Contact Tracing durch den verstärkten Einsatz digitaler Möglichkeiten, wie beispielsweise der Stopp-Corona-App.“ Zudem empfiehlt die Industrie, dass eine Verkürzung der Quarantänezeiten für symptomfreie Kontaktpersonen oder „Freitestungen“ gerade für Schlüsselpersonal in der Industrie möglich sein sollte. „Wir alle haben es jetzt gemeinsam in der Hand, die Corona-Ausbreitung zu verhindern und wieder zu einer Form der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Normalität zurückzukehren“, so Knill.

Zur IV-Umfrage

Die Blitz-Umfrage „Corona-Tests in der Industrie“ wurde vom 24. bis 26. November unter ca. 1.600 Unternehmen durchgeführt. 521 Betriebe nahmen an der Umfrage teil, das entspricht einer Rücklaufquote von ca. 33 Prozent.