Fakten zu „Armut, Reichtum & Umverteilung in Österreich“

Neiddebatten mit kursierenden Mythen wieder hoch im Kurs – sachlicher und faktenorientierter Diskurs notwendig – Broschüre „Armut, Reichtum & Umverteilung“ mit 15 Fakten präsentiert

Neiddebatten und alte Freund-Feind-Schemata sind gerade wieder hoch im Kurs. Die Industriellenvereinigung (IV) ist jedoch an einem sachlichen und faktenorientierten Diskurs interessiert und hat nach knapp zehn Jahren die sechste Auflage von „Armut, Reichtum & Umverteilung in Österreich“ präsentiert. Mit der aktuellen Broschüre geht die Industrie auf kursierende Mythen ein und stellt diese anhand 15 konkreter Fakten entsprechend richtig. „Wir leben zweifelsohne in sehr herausfordernden, aber auch in sehr aufgeregten Zeiten. Politische Akteure nutzen die schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen oder die Inflation, um gezielt im Wochentakt alte Freund-Feind-Schemata zu bedienen“, so Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung und meint weiter: „Diese Diskussionen machen Unternehmertum zunehmend unattraktiver und gestalten die Rahmenbedingungen schwieriger. Auch, wenn oft davon die Rede ist, zeigen die vorhandenen Daten keine zunehmende Ungleichheit in Österreich. Deshalb lautet unser Appell, bleiben wir bitte bei den Tatsachen und treiben die Spaltung in der Gesellschaft nicht voran.“

In Österreich werden Reiche nicht reicher und Arme nicht ärmer 

So entpuppt sich unter anderem die immer hervorgebrachte Einkommensschere, die vermeintlich immer weiter auseinandergehen soll als Mythos. Das Gegenteil ist nämlich der Fall: Die Einkommen in Österreich sind recht gleichmäßig verteilt und Österreich liegt damit auch stets besser als der EU-Durchschnitt. Auch bei der Umverteilung gibt es kaum ein anderes Land in dem noch mehr umverteilt wird. Laut OECD-Daten entfielen in Österreich zuletzt 40 Prozent der verfügbaren Haushaltseinkommen auf Transfers. Damit liegt Österreich im internationalen Vergleich im Spitzenfeld. „Österreich ist ein Sozialstaat und an den vorhandenen Leistungen wird auch nicht gerüttelt – eine Verbesserung der Effizienzen in der staatlichen Verwaltung wäre jedoch an einigen Stellen angebracht“, so Knill.

10 Prozent zahlen 61 Prozent der gesamten Lohn- und Einkommensteuer 

Darüber hinaus sei der annähernd wöchentliche Ruf nach neuen Steuern ungerechtfertigt und standort-schädigend – gerade in Zeiten einer Industrierezession. „Wir erleben in der letzten Zeit, dass sich einige politische Akteure als ‚Robin Hood‘ inszenieren möchten – mit neuen Steuerfantasien, die angeblich rund 100 Mio. Euro pro Woche in den Staatskassen spülen sollen. Gerade diese Personen entpuppen sich vielmehr als Sheriff von Nottingham, die redlichen Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen bereits mehrfach versteuertes Geld abpressen wollen“, so Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung.

Betrachtet man nämlich die Einkommensteuer-Konzentration zeigt sich ein klares Bild: Die obersten zehn Prozent der Einkommensbeziehenden waren zuletzt für 61 Prozent der gesamten Lohn- und Einkommensteuer verantwortlich. „Österreich ist ein Höchststeuerland und hat die viert-höchste Steuer- und Abgabenquote in der EU. Viele Menschen haben berechtigterweise den Eindruck, dass sich Leistung in diesem Land, angesichts der steuerlichen Abgabenbelastung, nicht mehr lohnt“, warnt Neumayer. Es brauche eine konsequente Senkung der bestehenden Steuer- und Abgabenquote von derzeit 43,2 Prozent auf 40 Prozent bis 2030.

Alle 15 Fakten zu „Armut, Reichtum & Umverteilung in Österreich“ finden Sie unter www.armut-reichtum-umverteilung.at

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