IV-Präs. Knill: Wichtige Zukunftsimpulse jetzt setzen

Österreich 2030: Leistung muss sich wieder lohnen – schnellere Verfahren für Klimawende und grüne Transformation – starker Industriestandort mit Innovationsfokus

Anlässlich der heutigen Rede zur „Zukunft der Nation – Österreich 2030“ von Bundeskanzler Karl Nehammer, betont Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), die Notwendigkeit eines gesunden und nachhaltigen Industrie- und Wirtschaftsstandorts Österreich: „Bundeskanzler Nehammer hat in seiner heutigen Rede die zentralsten Herausforderungen und wichtige Weichenstellungen für den Standort Österreich angesprochen. Punkte wie der Arbeits- und Fachkräftemangel, die grüne Transformation und der Ausbau erneuerbarer Energie sowie ein starker Wirtschafts- und Industriestandort sind wesentliche Eckpfeiler für ein modernes und lebenswertes Österreich 2030 und bieten den Menschen in unserem Land eine starke Vision für die Zukunft.“ 

Arbeits- und Fachkräftemangel ist zentrale Herausforderung für die kommenden Jahre 

Der sich für Österreichs Betriebe zuspitzende Arbeits- und Fachkräftemangel gehört zu den zentralen Herausforderungen und wird das Leitthema der kommenden Jahre sein. Präsident Knill pocht daher auf eine ideologiebefreite und ehrliche Leistungsdebatte: „Wir brauchen klare Anreize, um Menschen über das Pensionsantrittsalter hinaus in Beschäftigung zu halten und Überstunden sowie das Aufstocken von Teilzeit- auf Vollzeitarbeit müssen finanziell wieder attraktiver werden.” Zentrales Augenmerk sollte, wie von Bundeskanzler Nehammer angesprochen, auf Impulsen für Arbeiten über das Pensionsantrittsalter hinaus liegen. Darüber hinaus werden die Potenziale im Inland allein nicht ausreichen, um die Fach- und Arbeitskräftelücke zu mildern: "Es gibt längst einen Wettbewerb um Fachkräfte aus Ländern mit großen Arbeitskräftepotenzialen. Wir brauchen eine Beschleunigung der Prozesse, damit wir die besten Talente schneller für uns gewinnen können und in Europa nicht ins Hintertreffen geraten". 

Auch Anreize zu einem leistungsorientierten und dynamischen Arbeitsmarkt sind große Hebel, um Menschen rasch wieder in Beschäftigung zu bringen: „Eine zukunftsorientierte Arbeitsmarktpolitik muss Arbeitsanreize stärken, die Vermittlungseffizienz erhöhen und Arbeit und nicht Arbeitslosigkeit fördern.“ Auch die Vollzeitbeschäftigung sollte wieder attraktiver werden: „Vollzeitarbeit sollte gegenüber der Teilzeitarbeit nicht benachteiligt werden, es gibt einige Stellschrauben im Bereich der steuerpolitischen Anreize, die gedreht werden können, damit sich Leistung wieder lohnt in unserem Land. Denn Leistungsbereitschaft muss wieder positiv besetzt werden“, so Knill, dabei sei „ein rascher und konsequenter Ausbau der Kinderbetreuung und -bildung, gerade bei den Jüngsten, nicht nur entscheidend im Kampf gegen den Fach- und Arbeitskräftemangel, sondern auch ein relevanter Wettbewerbsfaktor für Unternehmen, Regionen und den Wirtschaftsstandort Österreich.“ 

Starke Industrie als starker Partner in grüner Transformation 

Bei der Klimawende und der grünen Transformation könne sich Österreich „auf die heimische Industrie verlassen”, so Knill. „Fortschritt durch neue Technologien statt Rückschritt durch Verzichte – nur mit Innovation im Energie- und Klimabereich schaffen wir die Ziele bis 2030.” Was es jedoch von der Politik endlich braucht, sind rasche und unbürokratische Verfahren bei der grünen Transformation.  

Neue Entwicklungen neu bewerten 

Um die Lieferketten der Industrie zu sichern, gilt es, wie von Bundeskanzler Nehammer erwähnt, die Handelspartnerschaften zu diversifizieren und neue Absatzmärkte zu erschließen. Dabei sollte die Regierung, auch die neuen Entwicklungen in der Vertragsgestaltung des Mercosur-Abkommen neu bewerten. Faire Handelsabkommen mit Partnern in aller Welt seien „seit jeher ein wesentliches Standbein unserer Industrie. Angesicht der angespannten geopolitischen Lage sollten wir uns folglich nicht vor neuen Partnern verschließen, sondern gerade jetzt die Chancen nutzen und anderen die Hand reichen, um nicht gegenüber anderen weiter ins Hintertreffen zu geraten”, so Knill im Bezug auch auf die aktuelle Diskussion und betont: „Gerade durch den Wechsel an Brasiliens Staatsspitze ergeben sich neue Perspektiven für den Schutz von Klima und Umwelt und somit auch ein Momentum für die europäische Union, Werte und Standards zu exportieren, um so aktiv zum Schutz des Regenwaldes beizutragen.“

„Neue internationale Allianzen, starke Impulse für ein wirtschaftsfreundliches Klima und eine ehrliche Leistungsdebatte – wenn wir uns auf diese Punkte konzentrieren, kommen wir wieder auf einen starken Zukunftskurs", so Knill abschließend.