Die Industriellenvereinigung (IV) zeigt sich angesichts des stagnierenden IMD-Wettbewerbsfähigkeitsrankings besorgt: „Dass Österreich bei zentralen Standortfaktoren wie Steuerpolitik, Regierungseffizienz und wirtschaftlicher Entwicklung abgeschlagen ist, zeigt den akuten Handlungsbedarf. Ohne grundlegende strukturelle Reformen droht der Wirtschaftsstandort weiter an Attraktivität zu verlieren“, so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.
Die IV fordert eine umfassende Reformoffensive mit klarem Fokus auf eine wachstumsfreundliche Steuerpolitik, eine Entlastung des Faktors Arbeit, Verringerung der Lohnstückkosten sowie gezielte Investitionen. Auch der rasche Abbau bürokratischer Hürden und eine effizientere Gesetzgebung und Verwaltung sind essenziell.
Chance Industriestrategie: Standortpolitik braucht Plan, Tempo und Prioritäten
Gerade angesichts des internationalen Wettbewerbs ist es unerlässlich, die Standortpolitik langfristig auszurichten – mit klaren Zielvorgaben, verbindlichen Umsetzungsplänen und konsequenter Prioritätensetzung auf Wachstum, Beschäftigung und Innovation. Dies kann und muss eine Industriestrategie leisten, die gerade in Erarbeitung ist.
Besonders kritisch ist, dass Österreich laut IMD im Bereich Steuerpolitik beinahe Schlusslicht ist. Das gefährdet Investitionen, hemmt die Unternehmensdynamik und lässt Österreich gegenüber erfolgreichen Industriestandorten wie Deutschland, der Schweiz oder Dänemark noch stärker zurückfallen. „Wir brauchen eine nachhaltige Entlastung der Betriebe und mehr wirtschaftspolitische Verlässlichkeit“, so Neumayer.
Zukunftsthemen wie Forschung, Digitalisierung und nachhaltige Industrie müssen zudem noch stärker in den Fokus rücken bzw. im Fokus bleiben. Denn in einem zunehmend fragmentierten globalen Umfeld entscheidet die Standortqualität über wirtschaftliche Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit.