Salzburg Summit startet als internationaler Dialog zur Zukunft Europas

EU-Kommissar Hahn und IV-Präsident Knill eröffnen Wirtschaftskonferenz – Antworten auf Herausforderungen zu Geopolitik, strategischer Autonomie und künstlicher Intelligenz

Den Auftakt des heurigen Salzburg Summits unter dem Motto „Europe tomorrow. Facing the challenges. Shaping the future“ machte EU-Budgetkommissar Johannes Hahn, der heuer erstmals die Patronanz des Summits übernahm. Er betonte im Rahmen seiner Eröffnungsworte, die Bedeutung der besonderen Atmosphäre in Salzburg: “Wir mussten erkennen, dass wir uns in einer allzu bequemen Komfortzone eingerichtet hatten – ohne eine echte Abschätzung der politischen Risiken. Die Politik und Wirtschaftstreibende verließen sich bisher auf billige Energie aus Russland. Wir sind jedoch auf einem guten Weg mit der Diversifizierung, einer hohen Energieeffizienz und der laufenden Energiewende. Es wird kein einfacher Weg sein, aber es lohnt sich. Russlands brutaler Krieg gegen die Ukraine hat die internationale Sicherheitsarchitektur verändert. Die Lehre für Europa: Es ist an der Zeit, Europas Verteidigung zu stärken. Drittens müssen wir uns einer bitteren Wahrheit stellen: Wir sind bei über 100 Produktkategorien gefährlich anfällig – von Elektronik bis hin zu strategischen Rohstoffen. Es besteht kein Zweifel, dass wir den digitalen Übergang beschleunigen müssen, um weltweit Vorreiter zu werden.“

Die Industriellenvereinigung (IV) veranstaltet den Salzburg Summit bereits zum vierten Mal. Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) ging in seinem Einstiegsstatement auf die dringend notwendigen Antworten auf die bevorstehenden Herausforderungen ein: "Wird Europa weiterhin ein globaler, wettbewerbsfähiger Player bleiben, oder zu einem Mitläufer zurückfallen. Es ist wichtig, Europa wieder zu einem attraktiven Standort für Investitionen zu machen. Deshalb brauchen wir eine aktive europäische Industriepolitik, die auf die aktuellen Realitäten antwortet“, betonte Knill. Die Herausforderungen und Fragen der aktuellen geopolitischen Verschiebungen und unterschiedliche Antworten darauf wurden im Rahmen unterschiedlicher Panals und Keynotes von hochkarätigen Speakern diskutiert.  

Panel zur Geopolitik mit internationalen Speakern 

Den Auftakt machte eine renommierte Runde zu aktuellen geopolitischen Herausforderungen auch angesichts des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine, in diesem Zusammenhang erläuterte Maia Sandu, Präsidentin der Republik Moldau die Bedeutung und Ziele ihres Landes: "Wir sind heute viel stärker als vor einem Jahr. Das liegt daran, dass wir nicht klein beigegeben haben, sondern aufgestanden sind – als Menschen, als Land. Gemeinsam mit der Hilfe unserer Freunde und Partner haben wir uns darauf konzentriert, unsere Widerstandsfähigkeit und unsere Demokratie zu festigen, die Institutionen zu reformieren und zu modernisieren und – was am wichtigsten ist – eine tiefere Integration in die Europäische Union anzustreben.“ Sandu diskutierte unter anderem mit Mehmet Şimşek, türkischer Finanzminister, Børge Brende, Präsident des World Economic Forum und Sim AnnStaatsministerin von Singapur, über die notwendige Schritte für die weitere internationale Zusammenarbeit. "Europa und Asien müssen auf dem bestehenden Rahmen des Dialogs aufbauen, um die Widerstandsfähigkeit in unseren Regionen zu verbessern und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu erweitern”, lautet das Fazit Staatsministerin Singapurs.

Panels zu strategischer Autonomie und Innovation 

Am Nachmittag wurde nach einem Eingangsstatement von Thierry Breton, EU-Kommissar für Binnenmarkt und Digitalisierung über den Ausbau der europäischen strategischen Autonomie gesprochen. “Für die EU ist ein wichtiger Schlüssel zu strategischer Autonomie, erhöhter Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität als Industriestandort die Energie, und zwar ausreichend und zu wettbewerbsfähigen Preisen erzeugte grüne Energie. Die Häfen werden eine sehr wichtige Rolle bei der Bereitstellung dieser Energie spielen", betonte Jaques Vandermeiren, Hafenchef von Antwerpen-Brügge in diesem Zusammenhang. Ebenfalls auf dem Panel, Markus Beyrer, Generaldirektor BusinessEurope und Nathalie Tocci, Direktorin des Institutes für internationale Beziehungen (IAI). In seiner anschließenden Keynote betonte der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer die Notwendigkeit mutiger Entscheidungen: „Die Industriellenvereinigung hat mit dem Salzburg Summit ein Aushängeschild für Österreich geschaffen. Das heurige Motto hätte nicht aktueller gewählt werden können. Nicht nur, weil es die Probleme unserer Zeit anspricht. Sondern vor allem, weil es um Lösungen geht. Zukunft gestalten heißt Perspektiven aufzeigen. Zukunft gestalten bedeutet einerseits: Aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Und andererseits: Mutige Entscheidungen treffen.“

Die Bedeutung der Innovation im Pharmasektor mit Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin KocherThomas B. Cueni, Generaldirektor der internationalen Interessenvertretung der Pharmabranche und Maria Leptin, Präsidentin des Europäischen Forschungsrates (ERC) rundete den ersten Konferenztag ab. "Es gibt zahllose beeindruckende Beispiele für wissenschaftliche Entdeckungen, die große wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen: ein klarer Beweis dafür, dass Europa zu Recht weiterhin in bahnbrechende Forschungen investiert, um wettbewerbsfähig zu bleiben", so ERC-Präsidentin Leptin.

Unterstützer und Partner 

Ein Event dieser Größenordnung gelingt nur mit der Hilfe von Unterstützern und Förderern, so konnten unter anderem Amazon, Atos, die B&C Industrie Holding, der Bankenverband, FIBO Global Fitness, Google, die Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen (KSW), Microsoft, Palfinger und der Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs (Pharmig) für das Event als Partner gewonnen werden. Die ÖBB fungiert wie auch in den letzten Jahren als Mobilitätspartner. Darüber hinaus wird der Summit mit Produkten von Vöslauer, dem Weingut Esterhazy und café+co unterstützt. Als strategische Partner dürfen wir in diesem Jahr mit BusinessEurope, dem Peter Drucker Forum und dem Salzburg Europe Summit zusammenarbeiten.

Weitere Infos zum Salzburg Summit finden Sie unter www.salzburgsummit.com

Fotos vom ersten Konferenztag finden Sie zur kostenfreien Verwendung HIER