Arbeit, Soziales, Gesundheit

Ministerrat: Industrie begrüßt Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte

IV-GS Neumayer: Beschleunigung und Flexibilisierung des Verfahrens als wichtiger Schritt gegen den Fachkräftemangel – Qualifizierte Zuwanderung als Schlüsselfaktor für wettbewerbsfähigen Arbeits- und Industriestandort

„Um dem sich immer weiter zuspitzenden Fachkräftemangel entgegenwirken zu können, gilt es unter anderem auch, internationale Fachkräfte für Österreich zu gewinnen. Es ist daher seit langem ein zentrales Anliegen der Industrie, die Rot-Weiß-Rot-Karte zu attraktivieren und weiterzuentwickeln“, zeigt sich Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), äußerst erfreut über die heute im Ministerrat beschlossene Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte. 

Der produzierende Sektor ist von einem enormen Arbeits- und Fachkräftemangel betroffen, was sich an dem Allzeithoch der offenen Stellen zeigt. So sind im produzierenden Sektor derzeit beim AMS über 47.000 offene Stellen gemeldet, was einer Verdreifachung in den letzten zehn Jahren entspricht. Ähnlich dramatisch gestaltet sich die Situation auch auf dem Lehrstellenmarkt des produzierenden Sektors, dort haben sich die beim AMS gemeldeten offenen Lehrstellen in den letzten zehn Jahren nämlich von ca. 900 offenen Lehrstellen im Mai 2012 auf über 3.500 offene Lehrstellen im Mai 2022 fast vervierfacht. „Aufgrund dieser Entwicklungen gilt es jetzt alle vorhandenen Potenziale am Arbeitsmarkt auszuschöpfen. Es braucht hierfür unter anderem auch die Anwerbung qualifizierter Fach- und Schlüsselkräfte aus Drittstaaten, daher ist mit der geplanten Reform ein wichtiger Baustein für einen innovativen, wettbewerbsfähigen Beschäftigungs- und Industriestandort gesetzt“, betont Neumayer. 

Die geplante Reform stellt eine Chance für den Standort Österreich dar und weist einen längst überfälligen Schritt zur Verbesserung auf. Es finden sich darin zentrale, langjährige Anliegen der Industrie, wie beispielsweise die Beschleunigung der Verfahren, das gemeinsame Verfahren für Familienangehörige und die Vereinfachung bei der Anerkennung von Berufserfahrung, Bildungsabschlüssen und Englischkenntnissen wieder. „Diese Weiterentwicklung könnte den Beginn einer vorausschauenden und strategischen Migrationspolitik darstellen, sowie die Grundlage einer umfassenden Fachkräftestrategie sein“, zeigt sich Neumayer zuversichtlich.