IV-Generalsekretär Neumayer verweist auf Bürokratieabbau und internationale Handelsabkommen wie Mercosur, die Wettbewerbsfähigkeit, Exporte und Beschäftigung sichern
Handelsabkommen bringen Wachstumsimpulse ohne Budgetbelastung

„Österreichs Industrie befindet sich weiterhin in einer sehr schwierigen Lage: Unternehmen bauen Arbeitsplätze ab und während die Kosten für Arbeit, Energie und Bürokratie weiter steigen, sinkt die Wettbewerbsfähigkeit zunehmend. Das ist insofern gefährlich, als die Industrie als wertschöpfender Sektor immer weniger Wertschöpfung erzielen kann, was einen deutlichen Wohlstandsverlust für alle nach sich zieht“, erklärt Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV).
Umso eindringlicher appellierte Neumayer im Rahmen eines Pressegesprächs in Brüssel, dass Österreich gerade jetzt – auch vor dem Hintergrund der budgetären Situation – seine Hausaufgaben machen muss und Maßnahmen setzt, die das Budget nicht belasten und gleichzeitig viel bewirken. Dazu zählen neben einem konsequenten Bürokratieabbau auch die Stärkung internationaler Handelspartnerschaften und eine Reduktion der Handelshemmnisse. „Das EU-Mercosur-Abkommen kann in diesem Sinne wesentlich dazu beitragen, uns unabhängiger zu machen und bietet einen wirtschaftspolitischen Impuls, den die Wirtschaft dringend braucht“, so Neumayer.
Das Abkommen sieht vor, dass rund 91 Prozent der Zölle auf EU-Warenexporte in die Mercosur-Staaten schrittweise abgebaut werden. Laut Europäischer Kommission bedeutet das für EU-Unternehmen jährliche Einsparungen von bis zu vier Milliarden Euro. Studien zufolge könnten die europäischen Exporte in die Region um 39 Prozent steigen.
„Mercosur ist weit mehr als ein politisches Signal: Es ist eine konkrete Wachstumschance für unsere Industrie. Während wir in Österreich Standorte und Jobs verlieren, eröffnet dieses Abkommen die Möglichkeit, Wertschöpfung und Beschäftigung zu sichern. Österreich hat von Freihandel immer profitiert. Jetzt geht es darum, dieses Fenster für Wachstum zu öffnen, und nicht zu schließen“, so Neumayer.
Bereits geschlossene Abkommen zeigen die positiven Effekte für die Wirtschaft: So sind die österreichischen Exporte nach Kanada seit der Umsetzung des CETA-Abkommens im Jahr 2017 um 60 Prozent gestiegen. Zudem hat CETA europaweit zu einer Schaffung von 70.000 Arbeitsplätzen geführt.
„Dass Freihandel wirkt, liegt klar auf der Hand: Umso wichtiger ist es nun, das modernisierte EU-Abkommen mit Mexiko sowie mit Indonesien rasch umzusetzen. Auch die Verhandlungen mit Indien sollten so zügig wie möglich abgeschlossen werden“, so Neumayer abschließend.