Strompreiskompensation bis 2030 verlängern für einen wettbewerbsfähigen Standort
Seitens der österreichischen Industrie zeigt man sich erfreut über die Aussagen des ÖGB-Präsidenten Wolfgang Katzian zu den dringend notwendigen Maßnahmen für die stromintensive Industrie. Wie von ÖGB-Katzian ausgeführt, braucht es dringend Entlastungsmaßnahmen bei hohen Energiekosten, um eine gute Grundlage für die Wirtschaft zu schaffen und den Standort zu stärken. Um den drohenden eklatanten Wettbewerbsnachteil für heimische Industriebetriebe entgegenzuwirken, fordert die Industriellenvereinigung (IV) deshalb bereits seit Monaten eine rasche und weitere zielsichere Entlastung für die betroffene Industrie bis 2030. Das Modell der Strompreiskompensation (SAG) wurde speziell für den Fall der hohen CO2- und Energiepreise entwickelt. In Europa gehört Österreich zu einem der ganz wenigen Länder, in denen eine langfristige Strompreiskompensation noch nicht umgesetzt wurde. Deutschland, Frankreich und Italien, sowie zehn weitere Mitgliedsstaaten haben ihre Strompreiskompensation bereits bis 2030 notifizieren lassen. Österreich muss hier dringend noch nachziehen und das Modell bis 2030 umsetzen sowie auf die fehlenden Sektoren ausdehnen.
Eine Senkung der Lohnnebenkosten ist zudem eine standortpolitische Notwendigkeit, denn die im internationalen Vergleich hohen Lohnnebenkosten belasten den Arbeitsmarkt und den Standort Österreich stark. Österreich verzeichnet die vierthöchste Abgabenquote auf Arbeit in der OECD. Laut Eurostat lagen die Lohnnebenkosten im Jahr 2022 in Österreich deutlich höher als die in Deutschland bzw. auch deutlich über dem EU-Durchschnitt. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf.
Auch die angesprochene Diskussionsbereitschaft des ÖGB-Präsidenten bei den Anreizen für freiwilliges Arbeiten nach dem Pensionsantrittsalter wertet die IV positiv. Der österreichische Wirtschafts- und Industriestandort hat mit einem sich immer weiter zuspitzenden Fach- und Arbeitskräftemangel zu kämpfen. Um diesem nachhaltig Entgegenzuwirken, müssen alle Potenziale am Arbeitsmarkt abgerufen werden, auch bei Menschen die nach dem Pensionsantrittsalter freiwillig weiter arbeiten möchten.