IV im Austausch mit Bildungsministerium und Schulen – HTL sind ein wahrer Vorteil für den Standort Österreich – Ausbau, Mangel an Fachpersonal und neue Lehrpläne als wichtige Zukunftsthemen
Bereits zum wiederholten Mal lud die Industriellenvereinigung (IV) zum „IV Round Table HTL“ ein, um die Zukunft dieses für die Industrie zentralen Schultyps mit den zentralen Stakeholdern aus dem Schulbereich und der Bildungsverwaltung zu diskutieren. „Die Industrie hat sich immer als Promotorin der höheren technischen Lehranstalten verstanden. Die HTL sind ein wahrer Vorteil für den Standort in Österreich. Aber nie war die Technikschule wichtiger als heute“, verweist IV-Präsident Georg Knill auf Zukunftsthemen wie künstlichen Intelligenz, Quantentechnologie, Cybersecurity, Weltraumtechnologie, Energie- und Mobilitätssysteme oder Recycling, die heute die ganze Welt beschäftigen. Nur wer die Technologie beherrscht, bestimmt die Zukunft und garantiert damit Wohlstand und Lebensqualität im eigenen Land und die Sicherheit der Gesellschaft. Nicht umsonst hat die Industrie mit „Beste Bildung u.a. für Österreichs Zukunft” erst vor kurzem ein umfassendes Bildungsprogramm vorgestellt, das für die HTL als einzigem Schultyp eigene Ziele und konkrete Maßnahmen für eine zukunftsgerichtete Weiterentwicklung dieses Schultyps formuliert. (www.beste-bildung.at)
„Die technisch-gewerblichen Schulen (HTL und Fachschulen) sind ein internationales Aushängeschild für die hohe Qualität des österreichischen Bildungssystems. Vor allem aber sind sie eine Benchmark für eine enge und erfolgreiche Kooperation von Bildungseinrichtungen, Wirtschaftsbetrieben und Industrie mit beiderseitigen Vorteilen und großem wechselseitigem Nutzen,“ ergänzt Martin Netzer, Generalsekretär des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Und auch Wolfgang Bodei, Bundessprecher der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen, betont: „Die HTL-Ingenieurinnen und -Ingenieure sind das unverzichtbare Rückgrat für die Entwicklung, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Industrie und Wirtschaft. Sie sind nicht nur Fachkräfte, sondern gestalten durch ihre Kreativität und ihr technisches Know-how die Zukunft unserer Gesellschaft.“
Die HTL-Ausbildung bietet jungen Talenten einen sicheren Arbeitsplatz, attraktive Einkommensmöglichkeiten und öffnet viele Türen für den weiteren Bildungsweg. Die Vorschläge der drei Stakeholdergruppen zur Weiterentwicklung und Stärkung der HTL sind vielfältig. Die Industrie setzt auf den bedarfsgerechten Ausbau der HTL und die Einbeziehung des wichtigen Schultyps in das +20% MINT-Graduiertenziel der Bundesregierung. Dafür muss die HTL aus IV-Sicht stärker als bisher auch zu einer „Schule der Mädchen“ werden. Seitens des Bildungsministeriums ist der Wettbewerb um die Schülerinnen und Schüler eine zentrale Herausforderung. Besonderes Augenmerk legt das BMBWF auf die Entwicklung der neuen Lehrpläne für die HTL, die in den nächsten Monaten starten soll. Die HTL-Schulen selbst thematisieren erforderliche Konzepte, um die HTL-Abendschulen angesichts immer stärker werdender Konkurrenz attraktiv zu gestalten. Eine ebenso große Herausforderung für die Schulen ist, ausreichend Fachpersonal zu gewinnen – insbesondere stehen dabei Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger aus Industrie und Wirtschaft im Fokus.
Nicht zuletzt begleitete eine Leistungsschau von fünf HTL-Schulen den IV Round Table: Die HTL Wiener Neustadt, Weiz, Hollabrunn, Rennweg und Ungargasse (beide Wien) stellten ihre Projekte z.B. rund um Schraubstock- und Wärmepumpenmontage mit „Augmented Reality“, den Bau eines renntauglichen E-Karts und ein „Automatic Beverage Mixing System“ vor. „Die IV wird den strategischen Dialog zur Stärkung der Erfolgsmarke HTL in Österreich fortsetzen. Dieser Schultyp ist unverzichtbar für unser Land. Denn ohne HTL-Talente gäbe es keine österreichische Industrie, wie wir sie kennen, keine Hidden Champions, keine Weltmarkführer, keine erfolgreichen Leitbetriebe”, schloss der IV-Präsident.