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Wirtschaftsnobelpreis würdigt Innovationskraft im Sinne Schumpeters

Vorarbeiter kontrolliert eine Braustelle

Die Industriellenvereinigung (IV) gratuliert den diesjährigen Trägern des Wirtschaftsnobelpreises – Philippe Aghion, Peter Howitt und Joel Mokyr – herzlich und sieht in ihrer Auszeichnung eine klare Bestätigung des wirtschaftspolitischen Denkens im Geiste Joseph Schumpeters. Die geehrten Wissenschafter haben mit ihren Arbeiten zentrale Schumpeter’sche Erkenntnisse zur Rolle von Innovation, Wettbewerb und „schöpferischer Zerstörung“ wissenschaftlich untermauert, indem sie einerseits ein formales dynamisches Wachstumsmodell zu Innovation und Wachstum entwickelt haben (Aghion und Howitt), während Mokyr die historische Bedeutung der „kreativen Zerstörung“ verortet hat. Damit ist dieser Preis einmal mehr ein Beleg für den ungebrochenen Einfluss der österreichischen Schule der Nationalökonomie auf das Denken der Weltwirtschaft.

Umso bemerkenswerter ist, dass diese Tradition in Österreich selbst kaum fortlebt bzw. beachtet wird. Gerade für ein exportorientiertes Land sollte es Ansporn sein, jene Prinzipien zu beherzigen, die Schumpeter und seine geistigen Nachfolger so eindrucksvoll belegt haben: Innovation braucht Mut, Wettbewerb braucht Freiraum, und wirtschaftlicher Fortschritt entsteht nur durch Erneuerung. Österreich muss daher verstärkt auf forschungsfreundliche Rahmenbedingungen, unternehmerische Freiheit und eine moderne Bildungspolitik setzen – um das Erbe seiner eigenen ökonomischen Denkschule in die Zukunft zu tragen.